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M29 Lützowplatz

Klingelhöferstr. 21
10785 Berlin


Ausstellung:
„Splendid China: Stickereikunst aus Suzhou - Ein immaterielles Kulturerbe Chinas“


I. Ausstellungseröffnung
„Splendid China: Stickereikunst aus Suzhou - Ein immaterielles Kulturerbe Chinas“
am 05. Juli 2019, um 19:00 Uhr (um Anmeldung wird gebeten) im Chinesischen Kulturzentrum Berlin,
Klingelhöferstr. 21, 10785 Berlin
Dauer der Ausstellung: 05. Juli bis 21. August 2019


„Der Gusu-Pavillon im tannengrünen Dunst, helles Licht über der Landschaft am Taihu-See“

Am Ufer des prächtigen Taihu-Sees in Südchina liegt ein Ort mit Namen Zhenhu, der seit dem Altertum als „Schönster Ort im Westen des Reiches Wu“ bekannt ist. Mit dem Erfindungsgeist von mehr als 8.000 Stickerinnen, einer über 2.500-jährigen Tradition und umfassender Erfahrung der Su-Stickerei gilt Zhenhu allgemein als Heimat der chinesischen Stickereikunst.

Die Su-Stickerei ist eine der vier berühmtesten Richtungen der Stickkunst in China und kulturelles Aushängeschild der Stadt Suzhou. Sie spiegelt die traditionellen Künste Suzhous en miniature wider. Im Jahr 2006 wurde die Su-Stickerei auf die Liste des Immateriellen Chinesischen Kulturerbes Ersten Rangs gesetzt. Wegen ihrer künstlerischen Besonderheiten, ihrer Feinheit und Eleganz ist sie im In- und Ausland bekannt und hoch geschätzt.

Die Ausstellung „Splendid China: Stickereikunst aus Suzhou - Ein immaterielles Kulturerbe Chinas“ im Chinesischen Kulturzentrum Berlin gleicht einem faszinierenden Rollbild, auf dem die Meister der Su-Stickerei Landschaften und Eindrücke aus Chinas Süden präsentieren. Ihre Stick-Nadeln dienen dabei als Pinsel, die Fäden ersetzen die Tusche. Von Shen Shou, der „Nadelgöttin ihrer Generation“ und Begründerin der Simulationsstickerei, bishin zu Yang Shouyu, Begründerin der Überkreuzsticktechnik, von der traditionellen Flachstickerei bishin zu komplizierten doppelseitigen Stickereien sind die Nadeltechniken der Su-Stickerei von Generation zu Generation weitergegeben und entwickelt worden und haben dabei immer wieder neue Formen präsentiert. Die Stickmeisterinnen des zu Suzhou gehörenden Ortes Zhenhu führen die Traditionen der Su-Stickerei fort und stützen sich dabei auf ihre virtuosen Stickfertigkeiten sowie ihr ausgeprägtes künstlerisches Empfinden. Auf diese Weise erneuern sie durchgehend traditionelle Methoden und Themen ihres Kunsthandwerks, bereiten traditionellen Sticktechniken einen Platz unter den zeitgenössischen Künsten. Durch ihr Wirken ist diese Kunst zu einer international anerkannten Form herangewachsen.

Als wichtiger Teil des immateriellen chinesischen Kulturerbes, im Zusammenhang mit der Seidenstraßen-Politik „Ein Gürtel, eine Straße“, spielen Su-Stickereien und ihr besonderer künstlerischer Zauber heutzutage eine herausragende Rolle.




II.Aktivitäten und Seminare anlässlich der Ausstellung „Splendid China: Stickereikunst aus Suzhou - Ein immaterielles Kulturerbe Chinas“

In ihrem Seminar zur Ausstellungseröffnung wird die Meisterin und Trägerin des immateriellen Kulturerbes der Su-Stickerei, Chen Hongying, die Geschichte, Weitergabe und Entwicklung sowie handwerkliche Besonderheiten ihres Kunsthandwerks am Beispiel der ausgestellten Exponate vorstellen. Im Anschluss wird sie die Kunstfertigkeiten der Su-Stickerei vorführen und steht für persönliche Gespräche bereit.

Seminarinhalte:

Seit Entstehung der Su-Stickerei haben sich Themen und Darstellung, verwendete Materialien und Farben sowie charakteristische Techniken stets weiterentwickelt. Ausgehend von der frühen Verwendung im chinesischen Altertum auf Kleidungsstücken und Alltagsgegenständen bis hin zu den exquisiten, zeitgenössischen Kunstwerken ist die Su-Stickerei ein ständiger Begleiter im chinesischen Alltag.

Die Ausstellung „Splendid China: Stickereikunst aus Suzhou - Ein immaterielles Kulturerbe Chinas“ präsentiert 54 Exponate der Su-Stickerei. Darunter drei Serien von Blumen- und Vogel-Darstellungen der Song-Zeit, alte Landschaftsbilder und zeitgenössische Tierbilder. „Essenz, Feinheit, Eleganz und Klarheit“ der Su-Stickerei werden in dieser Darstellung ebenso deutlich, wie das virtuose Können der Kunsthandwerkerinnen. Besucherinnen und Besucher des Chinesischen Kulturzentrums Berlin erhalten die Möglichkeit dieses traditionellen Kunsthandwerk der Region Zhenhu hautnah zu erleben, dessen Schönheit zu genießen und kennenzulernen.

Chen Hongying:

Chen Hongying ist führende Meisterin ihres Kunsthandwerks und trägt die Titel Wissenschaftsrätin, Meisterin des Kunsthandwerks der Provinz Jiangsu, Volkshandwerkerin der Stadt Suzhou und Trägerin des immateriellen Kulturerbes der Su-Stickerei im Hightech-Distrikt der Stadt Suzhou.

Chen Hongying wurde in den siebziger Jahren, in dem als Heimat der chinesischen Stickerei bekannten Distrikt Zhenhu, Stadt Suzhou, geboren. Die berühmte Suzhouer Stickereikünstlerin, Wang Zhushi, nennt sie als ihr großes Vorbild, die Meister des chinesischen Kunsthandwerks, Ren Huixian, Jiang Xueying und Wang Wenying, zählt sie zu ihren Lehrern. Durch das Studium bekannter Künstler und Besuche zahlreicher Kunstausstellungen entwickelte Chen Hongying schrittweise ihren eigenen Stil. Die von ihr geschaffenen antiken und modernen Gestalten, Vögel und anderen Tiere wirken lebensnah - Blumen, Vögel, Insekten und Fische bevölkern ihre Stickereien, Berge und Gewässer schmücken ihre Motive in imposanter Schönheit.

Weltweit werden Chen Hongyings repräsentative Werke gesammelt. Hierzu gehören die Stickarbeiten „Goldaffe“, „Landschaft im traditionellen Malstil“, „Madonna“, „Blühender Flieder“, „Wolkenmeer in den Gelben Bergen“, „Totenfeier am Fluss“ oder „Gefleckte Perserkatze“.

Die Arbeiten der Künstlerin wurden auf herausragenden Ausstellungen, unter anderem in Beijing, Shanghai, Suzhou, Hangzhou, Guangzhou und Shenzhen, mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Im August 2008 präsentierte Chen ihre Werke im Asian Art Museum in San Francisco, USA, im Juni 2012 begleitete ihre Arbeit „Zwei Hirsche“ den Flug des Raumschiffs „Shenzhou 9“ ins All.

Abteilung für kulturelle Veranstaltungen
Chinesisches Kulturzentrum Berlin