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Frühlingsbrise aus Yangliuqing
Chinas Nationales Kunstmuseum zeigt alte Neujahrsbilddrucke Ausstellung




Zum chinesischen Neujahrsfest hängt man in China Neujahrsbilder auf, die mit ihren festlichen, glückverheißenden, volkstümlichen und unverwechselbaren Inhalten und Formen zur festlichen Atmosphäre beitragen. Sie bereiten den Menschen lange anhaltendes Vergnügen. Neujahrsbilder zeugen vom Vertrauen auf gute Ernten und dem Wunsch nach einem glücklichen Leben. Deshalb sind die herausragenden Merkmale der beliebten Neujahrsbilder ein ausgesprochenes Heimatgefühl, Heiterkeit, Schlichtheit in der Form und Frohsinn sowie ausgelassene Fröhlichkeit, die uns aus den Bildern entgegen strömt.

Die Neujahrsbilder wurzeln im Brauchtum des Volkes, sie sind erfüllt von ungekünstelter, guter Stimmung, strahlen pure Emotionen aus, zeugen von kühner Fantasie und Kreativität. Sie sind nahe an der Natur des Menschen und dem Wesen des Schöpfers. Neujahrsbilder sind eine Kunst, die der Erde entsprang und zum Leben erweckt wurde. Sie stammen aus verschiedenen Regionen Chinas und haben mit ihren unterschiedlichen Stilen und Merkmalen den Weisheitsschatz des volkstümlichen Schaffens bereichert. Zugleich demonstrieren sie die Vielfalt der Ästhetik. Berühmte „Visitenkarten“ in der Kunst der Neujahrsbilder sind die Neujahrsbilder von Yangliuqing. Diese zeichnen sich durch eine exquisite Schnittkunst, detaillierte Farbgebung, vielfältige Muster, großen Einfluss und eine hohe Wertschätzung aus. So kann man die Yangliuqing-Bilder als eine wunderbare Blume der Neujahrsbildkunst bezeichnen.

Yangliuqing liegt im Gebiet der Stadt Tianjin und ist nach den dort üppig wachsenden Weiden benannt. Alte Dokumente und konkrete Forschungen belegen, dass dort der Druck von Neujahrsbildern schon in der mittleren und späten Ming-Dynastie seinen Anfang nahm. In der Frühphase der Qing-Dynastie wurde die Herstellung immer weiter verbessert und erreichte schließlich in der mittleren und späten Zeit der Qing-Dynastie ihren Höhepunkt. Mindestens 3000 Menschen waren damals mit der Herstellung von Neujahrsbildern beschäftigt. In dieser als „goldenes Zeitalter“ gepriesenen Blütezeit bildete Yangliuqing das Zentrum eines Gebietes der Neujahrsbilder-Herstellung, das sich über 36 Dörfer bis nach Nanxiang ausdehnte. Von diesem Gebiet hieß es, dass „in jeder Familie gemalt und in jedem Haus der letzte Schliff gegeben wird“. Yangliuqing war zur Zeit der Ming- und Qing-Dynastie ein Transportknotenpunkt am Kaiserkanal, mit entwickeltem Verkehrs- und Marktwesen und einer malerischen Landschaft. Man nannte den Ort „Kleines Suzhou und Hangzhou des Nordens“. Die Neujahrsbilder von Yangliuqing haben sich in dieser prosperierenden Atmosphäre entwickelt. Sie ließen sich in der Hauptstadt gut verkaufen, weil sich ihre Themen und ihr Stil von anderen Neujahrsbildern, die aus ländlichen Gegenden stammten, unterschieden und sie über ausgeprägte Merkmale der städtischen Kultur und des ästhetischen Geschmack des Städters verfügten. In ihrem langen Entwicklungsprozess wurde die Herstellung der Neujahrsbilder von Yangliuqing nach und nach zu einem eigenständigen Handwerk, das Druck und Malerei kombinierte. Dabei wurde nicht nur das Wesen der in traditionellem Holzdruck hergestellten Neujahrsbilder erhalten, sondern auch die reichhaltige detaillierte und leuchtende Handbemalung. So hat sich ein eigener Stil der Yangliuqing-Neujahrsbilder herausgebildet, der sich von Neujahrsbildern aus anderen Gegenden unterscheidet.

Beim Betrachten der Yangliuqing-Neujahrsbilder erkennt man, dass sie seit Jahrhunderten meistens das Gute und Schöne thematisieren und dabei das reale Leben und das Denken und Fühlen der Menschen widerspiegeln. Was die Bilder selbst betrifft, so erfreut ihre Farbgebung das Auge, die wiedergegebene Stimmung ist fröhlich und Glück verheißend. Die Pinselführung ist kunstvoll und detailliert, die dargestellten Figuren zeigen Ausdruck und Lebendigkeit, die dargestellten Geschichten sind spannend. Bildkomposition und Aufbau entsprechen deutlich dem Geschmack der Menschen. Diese perfekte Einheit von Inhalt und Form bringt einen künstlerischen Zauber hervor, der sich sowohl durch Eleganz als auch durch Volkstümlichkeit auszeichnet. Das Nationale Kunstmuseum Chinas verfügt über eine reichhaltige Kunstsammlung. Gemeinsam mit dem Chinesischen Kulturzentrum Berlin präsentiert das Museum nun zum bevorstehenden Beginn des Neujahrsfestes 2022 die Ausstellung „Frühlingsbrise aus Yangliuqing - Chinas Nationales Kunstmuseum zeigt alte Neujahrsbilddrucke“. Die Exposition besteht aus 20 alten Yangliuqing-Neujahrsbildern, die Themen, Funktion und Handwerkskunst umfassend widerspiegeln, Stil und Erscheinung der Bilder verdeutlichen sowie die in den alten Neujahrsbildern innewohnenden Denkweisen und ästhetischen Vorstellungen aufzeigen.